Am 3. Mai 1936 starteten in Bitterfeld 9 Ballone zu einer auf 6 Stunden begrenzten Weitfahrt um den Dr. Jaeger-Pokal. Zuvor wurden zwei neue Ballone der FOG Bitterfeld getauft: Bitterfeld XII (945 m³) und Dr. Max Jaeger (945 m³). Sieger wurde das Mitglied der Ortsgruppe Bitterfeld Paul Lohfeld mit dem Ballon Dr. Pistor nach einer Fahrt von 238 km. Neu musste in die Wettfahrtausschreibungen jetzt aufgenommen werden, dass auf Erlass des Reichsministers der Luftfahrt vom 28. März eine Zone von 10 km Breite auf deutschem Reichsgebiet entlang der Grenze unter keinen Umständen überfahren werden durfte. Alle Freiballonfahrten waren vor Erreichen dieser Zone zu beenden. Auch das Mitführen von Fotoapparaten bei Freiballonfahrten war strengstens untersagt.
Ein weiterer Höhepunkt der Ballonfahrt in Bitterfeld war die Wettfahrt um den DLV- Wanderpreis für Wasserstoffballone am 30. August. 8 Ballone starteten zu einer zeitlich unbegrenzten Wettfahrt, wobei die Landung innerhalb der deutschen Reichsgrenzen, 10 km vor der eigentlichen Grenze, erfolgen musste. Erneut siegte Paul Lohfeld nach einer 385 km langen Fahrt mit dem Ballon Bruno Loertzer. Er erhielt damit den DLV-Wanderpreis für Wasserstoffballone für das Jahr 1936. Die Ortsgruppe Bitterfeld wurde nach dem Ausscheiden von Dr. Max Jaeger durch den Bitterfelder Ballonführer Hermann Piltz geleitet. Er gehörte dem Bitterfelder VfL seit Anfang der 20er Jahre an und hatte in diesem bisher bereits verschiedene Funktionen bekleidet. In der zweiten Jahreshälfte kam es zu einem erneuten Landesgruppenwechsel, Bitterfeld wurde von der Landesgruppe 5 in die Landesgruppe 7 übernommen. Die Bitterfelder Segelfliegergruppe und die HJ-Luftsport-Schar führten die Anfängerschulung auf dem in Ausbau begriffenen Flugplatz Wachtendorf und der Abraumhalde der Grube Ludwig bei Benndorf durch. Die Fortgeschrittenen schulten am Blonsberg in der Nähe des Petersberges.36)