1914
Bereits in den ersten Wochen des Jahres 1914 sollte der von Hugo Kaulen aufgestellte Streckenweltrekord gebrochen werden. Er wurde von Bitterfeld aus verbessert. Hans Berliner und die Mitfahrer Haase und Nicolai fuhren vom 8.-10. Februar mit dem Ballon Siemens-Schuckert (1680 m³) in 47 Stunden 3053 km in den Ural und landeten in Kirkischan, Kreis Krasnufinsk. Dieser Rekord für Wasserstoffballone bestand bis in die 70er Jahre dieses Jahrhunderts.1)
1914 besaßen die 57 im Deutschen Luftfahrer Verband (DLV) organisierten Vereine 138 Ballone.
Auch 1914 führte der Bitterfelder VfL wieder eine Wettfahrt durch. Sie wurde am 22. März als Zielfahrt ausgetragen, die Ing. Schubert mit dem Ballon von Hollmann (450 m³) gewann.
In diesem Jahr nahm der Verein eine Ballonhalle in Betrieb, die vor allem dazu diente das Fahrtgerät zu lagern. Das errichtete Gebäude hatte eine Grundfläche von 13,9 x 9,4 m bei einer lichten Höhe von 5,4 m. Der Kriegsausbruch verhinderte allerdings den längeren Gebrauch der Halle.
Vom 11. August des Jahres stammt der letzte Fahrtbericht aus Bitterfeld. Infolge des Kriegsausbruches wurde die sportliche Ballonfahrt eingestellt. Die Ballone wurden zu Kriegszwecken eingezogen und der Fahrtbetrieb sollte bis 1919 ruhen. In der Statistik schlägt sich der abrupte Abbruch der Fahrtentätigkeit sichtbar nieder: 87 Fahrten mit einer Gesamtleistung von über 22.600 Kilometern ergeben fast nur die Hälfte des Vorjahresbetriebes. Insgesamt wurden vor dem 1. Weltkrieg nachweisbar 977 Ballonstarts unternommen, bei denen eine Fahrtstrecke von mindestens 211.126 km zurückgelegt wurden. Das entspricht einem Durchschnitt von 216 Kilometer pro Fahrt. Diese Leistung sollte zukünftig nicht mehr erreicht werden.2)