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Heute startet im schweizerischen St. Gallen das Gordon-Bennett-Rennen. Es ist der älteste heute noch stattfindende Luftsportwettbewerb. Er wird mit Gasballonen ausgetragen, die mehrere Tage nonstop in der Luft bleiben können. Meistens ist das Rennen spannend bis zum Schluss, es kommt nicht darauf an, am Anfang vorne zu liegen, sondern am Schluss die weiteste Strecke zurückgelegt zu haben. Manchmal haben nach Tagen und tausenden von Kilometern wenige Meter entschieden. Seit ein paar Jahren ist es möglich, die Positionen der Ballone live zu verfolgen. Das Rennen soll heute ab 16 Uhr starten, und ab da können die Ballone verfolgt werden: https://live.gordonbennett.aero/

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Das Kraftwerk Schkopau bei der Arbeit.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein - das ist heute nur noch ein Wunschtraum. Und vielleicht auch ein Gefühl das man manchmal hat. Aber die Realität sieht anders aus, der Luftraum ist für die Bedürfnisse der verschiedenen Luftraumnutzer in Zonen eingeteilt, für die verschiedene Regeln gelten, und für die man je nach Einordnung Freigaben durch die Flugsicherung benötigt. Aber je professioneller man auch als Ballonfahrer den Funkverkehr beherrscht, desto größer die Chance eine Freigabe zu erhalten. Und je mehr man das übt, desto mehr Spass macht es auch.

Nächsten Samstag findet unser Tag der Offenen Tür statt. Das ist die Gelegenheit für Sie, uns alle Fragen zum Ballonsport zu stellen und mit uns persönlich ins Gespräch zu kommen. Wir würden uns sehr freuen, Sie ab 14 Uhr (20.08.2022) bei uns auf dem Ballonstartplatz in der Richard-Schütze-Str.1 06749 Bitterfeld-Wolfen zu begrüßen.

P.S: Der Tag der Offenen Tür findet bei jedem Wetter statt - wir sind auf jeden Fall da.

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Nach längerer Pause konnten wir wieder eine Ausbildung zum Gasballonpiloten starten. Letzten Mittwoch starteten wir morgens zu einer Fahrt in Bitterfeld, die wir nach drei Stunden mit einer glatten Landung auf der Querfurter Platte beendeten.

Die Fahrtlinie auf einer Karte in der die Lufträume ebenfalls dargestellt sind.

Unten ein paar Fotos des Sallehafens in Halle.

Und hier der Anblick der Saale als wir sie überquerten:

Die Tabelle der Wetterwerte oben wurde mit dem Programm XyGrib erstellt.

Wie vermittelt man die richtige Strategie der meteorologischen Vorbereitung einer Ballonfahrt? Eine Frage die sich gerade unsere Fluglehrer stellen. Das Problem ist, wenn man sich seit vielen Jahren damit beschäftigt, hat man eine Wissens- und Erfahrungsgrundlage, die der Anfänger nicht hat. Gerade bei einem Luftfahrzeug, das so wenig kann wie ein Ballon, ist ein besonderes Verständnis für die Vorgänge in der Atmosphäre notwendig. Und so wenig Navigation damit zu tun hat, die Adresse in ein Navi einzutippen, so wenig reicht es sich nur die Ausgabe eines Wettermodells anzusehen, ohne zu verstehen was dahinter steckt. Die Kunst des Fluglehrers besteht nun darin, den Flugschüler Schritt für Schritt hier an die Nutzung der verschiedenen Informationsquellen heranzuführen, ohne ihn zu überfordern. Ja, das Wetter ist komplex, und erfordert auch ein ständiges Weiterlernen des Lizenzinhabers.

Seit Sonnabend findet im Elsass bei Strasbourg das diesjährige deutsch-französische Ballonjugendlager statt. Unsere Mitglieder Peggy, Yousif und Volker sind im Betreuerteam aktiv. Im Video ein paar Eindrücke vom ersten Start am Sonntagmorgen.

Für die deutsch-polnische Jugendbegegnung in Polanica-Zdrój, die von unseren Mitglieder Andrzej Olszewski und Jaroław Cieślak mit ihrer Fundacja Awiatyczna Sudecka ausgerichtet wird, gibt es noch freie Plätze: Nicht zögern - anmelden! Ausschreibung

Im vorgegebenen Zeitlimit von zehn Stunden erreichten die Teams folgende Distanzen:

Damit geht der Sieg dieses Jahr an das polnische Team um Krzysztof Zapart mit dem Ballon D-OGYN. Herzlichen Glückwunsch!

Das Team der Niederlande um Remko Wigger mit dem Festo-Gasballon erreichte den zweiten Platz. Nach den zehn Stunden musste nicht gelandet werden, sondern die Position wurde mit dem GPS festgestellt. Und die Fahrt konnte als freie Fahrt außerhalb des Wettbewerbs fortgesetzt werden. Das Team Wigger nutze diese Möglichkeit bis zu einer Fahrt in den Abend und landete circa 30 Kilometer östlich von Frankfurt/Oder in Polen. Und bewies damit auch, dass die ursprüngliche Idee für die Wettbewerbsaufgabe, eine zeitliche Begrenzung von 22 Stunden, auch fahrbar gewesen wäre. Herzlichen Glückwunsch auch zu dieser Leistung!

Das österreichisch-deutsche Team Josef Scherzer / Peter Krafczyk mit dem Warsteiner Gasballon D-OWBM trennen nur wenige hundert Meter vom zweiten Platz. Aber ein Platz auf dem Stockerl wie die Österreicher sagen, war ihnen sicher. Bravo!

Den vierten Platz belegt das Team um Mateusz Rękas mit dem Ballon D-OABD.

Das Team des Linde-Ballons, Frank Zwanzig und Hillmar Lorenz, erwiesen sich als gute Gastgeber und überließen unseren Gästen die vorderen Plätze.

Wilhelm Eimers war mit dem Warsteiner Gasballon D-OEIM angetreten. Dieser hat ein Volumen von lediglich 500 Kubikmeter und war damit halb so groß wie Konkurenten, die allesamt Ballone Tausender fuhren. Er fuhr aber mit dem halb so großen Ballon immerhin mehr als die Hälfte der Distanz die der Zweitplatzierte zurücklegte. Mit dem kleine Ballon konnte er nicht so hoch steigen und fuhr deshalb auch in eine ganz andere Richtung.

Nochmals Glückwünsche an alle Teams zu ihren Leistungen!

Schlagzeile: Nach den aktuellen Prognosen spricht nichts gegen einen Start am Freitagabend.

Der Wind zum Füllen und zum Start schwach, der Regen hält Abstand, und auch ein der voraussichtlichen Driftrichtung der Ballone ändert sich von Rechenlauf zu Rechenlauf wenig.

Wie läuft eine Wettbewerbsfahrt ab? Hier als Beispiel die des Gasballons D-OSTZ bei der Richard-Schütze-Wettfahrt 2008:

Fahrtlinie als KMZ für Google Earth

Fahrtbericht des DOSTZ

Schlagzeile: Im Norden kühle und trocken Luft, dadurch wird der Höhentrog das Wetter nur wenig beeinflussen.

Im Süden und vor allem im Südosten von Deutschland samstags Schauer bis hin zu Gewittern möglich. Aber eine sichere Fahrt durch die Nacht sollte möglich sein, und dann muss man morgens entscheiden, ob man durch den Tag fährt.

Schlagzeile: Vorhersage Großwetterlage stabil, Details unsicher.

Zu den Details die noch unsicher sind gehört beispielsweise der Randtrog hier auf der Höhenwetterkarte mit einer Achse von Göteborg nach Lille. Kleine Veränderungen von dessen Lage und Größe können für uns größere Auswirkungen haben, insbesondere was den Niederschlag angeht.

Der Niederschlag ist bei diesen Temperaturen Regen.

Aber gerade bei der Frage, ob und wo es regnen wird, sind sich die Modelle noch nicht einig. Wer werden es weiter beobachten.

Zur Richard-Schütze-Wettfahrt haben sich Teams aus Österreich (1), der Schweiz (1), der Tschechischen Republik (1), Polen (3), den Niederlanden (1) und Deutschland (4) angemeldet.

Schlagzeile: Es sieht gut aus für einen Start am Freitag, 29. April 2022 abends - Details im Wetterablauf müssen weiter beobachtet werden.

Die verschiedenen Wettermodelle sind sich bis Freitag weitgehend einig, danach gibt es Unterschiede.

Die Vorausberechnung der Drift der Ballone ist so lange vorher natürlich lesen aus dem Kaffeesatz, aber wir sind neugierig, und es ist auch immer interessant zu beobachten, wie sich die Prognose von Tag zu Tag verändert.

Regen ist ein Thema, fahrtechnisch für den Gasballon erst einmal kein Problem, aber nicht unbedingt angenehm. Kritisch sind Schauer wegen der damit verbundenen Auf- und Abwinde, und Gewitter sind absolut zu vermeiden. Bis jetzt sieht es aber erst einmal gut aus:

Wind ist natürlich für Ballonfahrer immer ein Thema, man benötigt ihn um vorwärts zu kommen, aber bei Start und Landung sollte er nicht zu stark sein. Hier die Karte mit der Druckverteilung und den Windpfeilen - sieht auch gut aus.

Was wäre wenn die Richard-Schütze-Wettfahrt heute Abend starten würde, und nicht erst Freitag (29.04.) in einer Woche? Heute gehört die Trajektorien-Berechnung der möglichen Fahrt des Ballones zur Vorbereitung jeder größeren Fahrt. Meines Wissens hat der mehrfache Gewinner des Gordon-Bennett-Rennens, Josef »Joschi« Starkbaum diese als Erster verwendet. Zwar wären die Bodenwinde für eine Start heute Abend nach der aktuellen Vorhersage im Grenzbereich, es wäre nicht sicher ob gestartet werden könnte. Aber wenn ein Start möglich wäre, bestünde die Chance nach England zu fahren.

Die Trajektorien als KMZ-Datei für Google Earth: KMZ

Die Wettbewerbsleitung hat bereits begonnen, die Entwicklung des Wetters zu beobachten, auch um ein Gefühl für die Stabilität der Vorhersage zu bekommen. Allerdings ist es eine Woche im Voraus noch mit vielen Unsicherheiten behaftet. Wir werden hier aber von Zeit zu Zeit unsere Einschätzung mitteilen.

Zwar ist die Richard-Schütze-Wettfahrt vom Charakter her eine zeitlich begrenzte Wettfahrt, aber wir werden trotzdem auch räumliche Grenzen für das Wettbewerbsgebiet festlegen müssen. Denn nicht alle Staaten in die die Ballonfahrten führen könnten, würden Freigaben für die Fahrt durch ihren Luftraum erteilen, und auch die versehentliche Landung in diesen Ländern könnte zu schwerwiegenden Problemen führen. An der östlichen Grenze haben die Mitgliedsstaaten der NATO eine ADIZ eingerichtet, die nur mit besonderer Erlaubnis beflogen werden darf, hier im Bild die ADIZ (Air Defense Identification Zone) in Polen. Aber es empfiehlt sich in diesen Zeiten nicht, das Wettbewerbsgebiet erst an dieser enden zu lassen, die Wettbewerbsleitung wird hier noch ein paar Kilometer Sicherheitspuffer festlegen.

Die ADIZ in Polen gliedert sich in drei Teile: Zur Oblast Kaliningrad, zu Belarus, und zur Ukraine. Zu Litauen gibt es keine ADIZ, hier könnte durch den Korridor von Suwalki gefahren werden.

Heute morgen konnte unser Ballonfreund Milosh aus der tschechischen Republik seine Scheinerweiterung von Heißluftballonen auf Gasballone mit der Prüfungsfahrt abschließen. Das Video zeigt den Start vom Ballonstartplatz des Freiballonverein Augsburg in Gersthofen. Die praktische Ausbildung hatte er bei uns in Bitterfeld absolviert.

In der Pilotenausbildung arbeiten wir mit der German Ballooning Academy zusammen. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei allen seinen Fahrten, und freuen uns darauf ihn wieder bei uns zu begrüßen.

Auf der Seite https://sondehub.org/ lassen sich Radiosonden auch live verfolgen.

In vielen älteren Abbildungen von Ballonfahrten ist er noch zu sehen, der Anker. Angesichts des Problems wie bekomme ich einen Ballon bei Wind zum Halten griff man auf ein in der Seefahrt bewährtes Mittel zurück. Aber die Ankerlandung hatte ihre Tücken, wie der Ausschnitt aus dem Lehrfilm der US Navy zeigt:

Die Links zum Lehrfilm gibt es hier: 1944 US Navy Training Film MN-2722a.

Doch zurück zur Ankerlandung: Bei der Ankerlandung wird der Anker kurz vor dem Aufsetzen auf dem Boden geworfen oder am Schlepptau hinabgelassen. Sobald der Anker sich in den Boden gräbt, stoppt er die Vorwärtsfahrt des Ballons abrupt, und der Ballon bekommt einen starken Impuls Richtung Erdboden. Diesem kann nicht mehr durch Ballastabgabe entgegengewirkt werden, so dass der Korb hart aufsetzt. Die Ankerlandungen verliefen bei Wind sehr ruppig. Um den Ruck beim Eingraben des Ankers in den Boden zu dämpfen wurden Konstruktionen mit Federn am Ende des Schlepptaus ersonnen, und den Mitfahrern wurde empfohlen kurz vor der Landung einen Klimmzug zu machen, das heißt sich an den Korbleinen etwas hochzuziehen, um den Landestoß zu dämpfen.

Aus der Zeit der Ankerlandungen ist folgende Einstufung der Landung überliefert:

1. Sehr glatte Landung
2. Glatte Landung - es sind nicht notwendigerweise alle Instrumente zerbrochen
3. Glückliche Landung - leichte Blessuren
4. Unglückliche Landung - schwerer Unfall

Die Quelle für diese Einstufung ist das 1903 erschienene Buch von Dr. Franz Linke, Moderne Luftschiffahrt, Verlag Alfred Schall, Kapitel 2 B. Das Material. Das Buch ist antiquarisch erhältlich und als digitale Kopie unter folgenden Links erhältlich:

1. Digitale Luftfahrt Bibliothek - Moderne Luftschiffahrt (Zur Zeit wegen Neustrukturierung hier nicht verfügbar.)
2. Internet Archive - Moderne Luftschiffahrt

Der Anker wurde in den 1870er Jahren nach Erfindung der Reissbahn abgeschafft. Mit der Reissbahn stand erstmals ein wirksames Schnellentleerungssystem zur Verfügung.

In ihrer Serie von Video-Tutorials hat die DFS¹⁾ jetzt ein vierminütiges Video veröffentlicht über die Richtige Anmeldung bei FIS²⁾: https://youtu.be/jZ4GL7C8iwo

In unserer unmittelbaren Nachbarschaft, im Kulturpalast Bitterfeld, findet vom 1.7.-17.7.2022 das Festival OSTEN statt. Mehr Informationen unter https://osten-festival.de/

Man kann es schon oft erlebt haben, das Verlassen des festen Bodens zu einer Luftreise bleibt immer ein besonderer Moment. Und diesen Moment in einem Gasballon zu erleben, der die Erde sanft und ohne Lärm verlässt, hat seinen ganz besonderen Reiz.

Informationen zur Pilotenausbildung auf unserer Seite Ballonpilotenausbildung.

Die Planungen für die diesjährige Richard-Schütze-Wettfahrt laufen, und die ersten Anmeldungen sind auch schon eingegangen.

Der Film zeigt einen Start des Gasballons Rheinland-Pfalz »Tradition Bitterfeld« im deutsch-französischen Garten in Saarbrücken. Hier der Link zum Beitrag in der ARD Mediathek: www.ardmediathek.de

Zum Bericht über die Fahrt: 2022-02-12 Gasballonfahrt nach Beelitz

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