Auch 1935 wurden wieder zahlreiche Ballonwettfahrten ab Bitterfeld ausgetragen:
Ein Höhepunkt im Bitterfelder Ballonfahrgeschehen des Jahres war die Freiballonfahrt der Mitglieder der Bitterfelder FOG Eugen Stüber und Werner Schäfer am 25./26. März nach Pazaniche bei Witebsk in Weißrußland mit dem Ballon Leipziger Messe II (600 m³). Nach flotter Fahrt hatten sie 1203 km hinter sich gebracht und in der Kategorie 2 einen neuen internationalen Rekord aufgestellt. Eugen Stüber und Werner Schäfer nahmen auch an der in diesem Jahr stattfindenden Gordon-Bennett-Wettfahrt in Warschau mit dem Ballon Deutschland teil. Sie konnten sich aber nicht auf den vorderen Rängen plazieren.
Anlässlich des 40-jährigen Dienstjubiläums des Direktors der IG Farbenindustrie Bitterfeld Dr. Gustav Pistor erhielt ein neuer Ballon der FOG Bitterfeld den Namen Dr. Pistor. Dr. Pistor war Gründungsmitglied des Bitterfelder VfL. Ein weiterer Ballon erhielt den Namen von Tschammer und Osten, nach dem damaligen Reichssportführer. Im November des Jahres wurde Ballon-Oberflugmeister Dr. Max Jaeger in den Räumen des Hotels Döring anlässlich eines Fliegerfestes der Ortsgruppe Bitterfeld der Luftsport-Landesgruppe V des DLV in den Ruhestand verabschiedet (Dr. Jaeger war 1916 bis 1936 Direktor der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron, Werk II Bitterfeld). Zu diesem Zeitpunkt besaß die Bitterfelder Ortsgruppe 6 Ballone und 5 Segelflugzeuge. 860 Mitglieder waren in ihr organisiert, von denen 300 aktiv waren. Durch Neugliederung im DLV gehörte die Bitterfelder Ortsgruppe seit diesem Jahr der Landesgruppe V des DLV an.35)
v.l.n.r: Otto Bertram, Wilhelm Prehm, Solemecker, Rosche, Werner Schäfer, Eugen Stüber, Carl Götze jr., Werner Lohmann.
Quelle: Narodowe Archiwum Cyfrowe
Werner Schäfer und Eugen Stüber werden oben im Text erwähnt, im Zusammenhang mit ihrer Fahrt von Bitterfeld nach Weissrussland und ihrer Teilnahme am Gordon-Bennett-Rennen.